Laura ist angekommen

Ab sofort bzw. schon seit einer Woche in Deutschland: Māra Zalītes Roman „Fünf Finger“, von dem hier schon mehrmals zu lesen war. (Der Anfang ist hier, fast auch der Anfang dieses Blogs.) Also, worauf wartet ihr noch? Ab damit in den Warenkorb! Direkt beim Verlag oder bei einer der bekannten Adressen.

Ich freue mich über das Titelbild. Im September habe ich einen Vortrag der lettischen Literaturwissenschaftlerin Ieva Kalniņa über das Motiv des Zugs in der lettischen Literatur gehört, in dem dieses Buch zwar nicht erwähnt wurde, der mir aber doch eine neue Idee dazu eingab. In der lettischen Literatur des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts fahren Letten aus Lettland fort in die großen, hellen Städte Petersburg und Moskau, wo sie Bildung und Fortschritt suchen (aber selten Glück haben). Im späteren 20. Jahrhundert und zu unserer Zeit ist der Zug in der Literatur vor allem mit den Deportationen nach Sibirien verbunden, dieses Motiv kommt auch in Fünf Finger vor. Das Besondere hier ist aber, dass der Roman mit der Fahrt aus dem weiten Russland in das kleine Lettland beginnt, und dass für die Heldin diese Fahrt ins Unbekannte genau so eine Fahrt ins Helle, ein Aufbruch zu Bildung und Fortschritt ist wie für die Figuren der früheren Literatur die Fahrt in die umgekehrte Richtung.
Ob die Autorin sich das so gedacht hat, kann ich sie bald selber fragen: Am 6.11. kommt Māra Zālīte zu dieser Veranstaltung nach Berlin.

Mara-Zalite_Fünf-Finger_LowRes

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