Vom Hühnchen und andere Märchen

Vom Hühnchen

Ein Bauer hatte ein einziges Hühnchen,
das hielt er immer im Stall eingesperrt,
nie ließ er es raus.

Eines Tags kam Hähnchen vorbei
und sah Hühnchen am Fenster hocken.
Er sagte zu ihr:
„ZERSCHLAG DIE SCHEIBE, Hühnchen,
und geh mit mir fort.
DIE ERDE BRENNT!

Sie zerschlug die Scheibe
und ging mit ihm mit.

Auf dem Weg trafen sie einen KRANICH,
der fragte: „Wohin des Wegs,
Hähnchen und Hühnchen?“
„Wir gehen fort,
DIE ERDE BRENNT!
Komm du doch mit!“
Der Kranich war dabei,
da waren sie schon DREI.

So fängt ein Mörchen an, das alle Deutschen kennen, oder auch nicht. Jedenfalls nicht in dieser Form!

Aus der Sammlung lettgallischer Märchen, die Stefania Ulanowska 1895 in Krakau veröffentlichte, habe ich zehn ausgesucht, deren Motive in Deutschland gut bekannt sind, die sich aber doch von den Fassungen der Brüder Grimm deutlich unterscheiden. Da Märchen allen gehören und davon leben, weitererzählt zu werden, soll das daraus entstandene Büchlein allen frei zugänglich sein. Hier ist es:

Viel Spaß damit, und schreibt mir gerne, wie Ihr das findet!

2 Kommentare

  1. Gerade habe ich einen dummen Fehler gesehen, in der Geschichte vom Stiefkind: „Sie kroch oben aus dem Ofen“ – so ein Blödsinn, natürlich kroch sie aus dem BRUNNEN, nicht dem Ofen! Wo war ich da mit meinen Gedanken?

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